Kreativität kann auch definiert werden als das Erfinden von etwas Neuem, etwas aus Nichts zu machen.
Indem wir den Alltag nach kreativen Möglichkeiten durchsuchen, zeigen wir Kindern genau das.
Wir finden Spaß an Dingen und Aktivitäten, die auf den ersten Blick eintönig und langweilig erscheinen, in dem wir mit Freude und Fantasie daran gehen, ihnen einen spielerischen Charakter einhauchen.
In jeder Aktivität und möge sie noch so klein sein, kann sich Inspiration verstecken.
Mythos Langeweile
„Mir ist so langweilig!!!“, beschweren sich die Kinder und unterschwellig schwingt die Botschaft mit: „Mach was dagegen!“.
Langeweile ist allerdings kein statischer Moment. Im Gegenteil. Langeweile lädt zum Tun ein, lädt ein, die Richtung zu ändern. Langeweile bedeutet nicht, dass wir keine Ideen haben. Sie bedeutet, dass wir bereit sind für den Sprung zur nächsten Idee.
Fantasie ist eine Gabe, die uns jederzeit zur Verfügung steht:
Und wenn wir sie trainieren, dann wird sie mehr.
Auch wenn es manchmal leichter erscheint, zu jammern, sich in die Opferrolle zu begeben und pessimistisch zu sein, lohnt es sich, nach kreativen Lösungen zu suchen.
Indem wir Kindern die Möglichkeit geben, die Fantasie zu benutzen und neue Wege zu finden, ermöglichen wir ihnen von klein auf diese Sichtweise und das Gefühl von Selbstwirksamkeit.
In Zeiten der Überstimulation und Ablenkung heißt es, besonders aufmerksam zu sein, um der Langeweile genügend Raum zu geben.
Wenn wir auf jede „Mir ist langweilig!“-Aussage sofort mit einem Angebot reagieren, lernen Kinder, dass bei Bedarf ein Impuls von jemand anderem kommt. Sie verlernen, auf die eigenen Ideen zu hören. Und letztlich suchen sie ihre eigenen Ideen und nicht die eines anderen.
Übung: Langeweile als Ideenzünder
Das nächste Mal, wenn Du das Gefühl von Langeweile verspürst oder Dein Kind, dann vervollständige intuitiv und schnell 5x folgenden Satz: entweder mündlich oder schriftlich, je schneller umso besser, dann hat der innere Kritiker keine Chance, ein Veto einzulegen. Die ersten Impulse können sehr wertvoll sein.
Ich könnte….
Ich könnte…
Ich könnte…
Ich könnte…
Ich könnte…
Denn seht ihr, in jeder Arbeit, merkt euch das, steckt auch ein kleines Bisschen Spaß. Mary Poppins
Das wusste schon Mary Poppins. Wenn es um ungeliebte oder monotone Tätigkeiten geht, ist unsere Fantasie gefragt, wie wir Kinder dazu einladen können, sie von einer spielerischen Seite zu sehen.
Damit sind wir wiederum Vorbilder in der kreativen Alltagsbewältigung.
Es gibt Tätigkeiten, die einfach gemacht werden müssen und die immer wieder kommen.
z.B. diverse Haushaltstätigkeiten, Einkaufen, Buchhaltung, Spielsachen wegräumen, Zähne putzen, lange Fahrten im Auto oder Zug,…
Und die auf den ersten Blick nicht sehr attraktiv erscheinen, weder für uns noch für die Kinder.
Dann kann man sich überlegen, wie man einen spielerischen Zugang zu diesen Tätigkeiten findet, um sich selbst und die Kinder leichter damit zu engagieren.
Übung:
Schreibe Deine 5 ungeliebtesten Aktivitäten auf:
1.____________________________________
2.____________________________________
3.____________________________________
4.____________________________________
5.____________________________________
Nun überlege Dir zu jeder Aktivität, wie Du ein bisschen Spiel und Spaß reinbringst.
Der Wert von Geld
Ein bewusster Umgang mit Geld, die Erfahrung, dass ich nicht alles sofort haben kann, dass ich etwas mehr schätze, wenn ich dafür gespart habe, ist wichtig. Das Gefühl, selbst zu entscheiden, was ich mit meinem Geld mache.
Altersgemäßes Taschengeld. Eine Spardose. Eine kleine Entlohnung für bestimmte Tätigkeiten (wobei nicht alles mit Geld belohnt werden sollte und nur in einer bestimmten Relation, also nicht viel Geld für eine Lappalie). Die Teilnahme an einem Kinderflohmarkt. Selbstgemachte Dinge auf einem Nachbarschaftsfest verkaufen,… .
Mit ihrem Geld sollten Kinder auch das kaufen können, was ihnen gefällt, auch wenn es ein in unseren Augen hässliches, blinkendes und lautes Plastikspielzeug oder ein picksüßes Zuckerl,… .
Ich persönlich bin ja ein großer Fan von SecondHand, Tauschen, Borgen, Selbermachen (z.B. die Kinderküche).
Gaumenfreuden
Essen nimmt einen wichtigen Stellenwert im Alltag ein und deswegen ist es wertvoll, Kinder am Prozess des Vorbereitens, Zubereitens und Essens teilhaben zu lassen.
Das beginnt beim gemeinsamen Einkauf, beim Waschen, Schneiden, Raspeln, Schälen, Würzen, Verrühren,…, beim Tischdecken, beim Essen und beim Abdecken und Spülen.
Vielleicht habt ihr einen Garten oder Balkon, auf dem ihr Gemüse und Obst pflanzt?
Und das lässt sich schon mit Kleinkindern praktizieren…Salatblätter rupfen, die grünen Blätter von den Erdbeeren entfernen, Bananen schälen, … Tisch decken.
Sie sind dann stolz, dass sie einen Beitrag geleistet haben und nehmen das Essen mit mehr Wertschätzung wahr.
Und lass dich nicht vom Chaos in der Küche abhalten, Deine Kinder in den Prozess des Kochens einzubinden. Gemeinsam aufräumen kann auch Spaß machen und Du musst ja nicht unbedingt rote Rüben zubereiten J
Übung: Kocht oder backt etwas gemeinsam
Du musst kein Haubenkoch oder keine Spitzenköchin sein, einfache Gerichte sind wunderbar.
Hauptsache, es macht Spaß und schmeckt euch JVom Einkaufen bis zum Abwasch – gemeinsames Tun steht auf der Speisekarte.
liebe Grüße
Melanie
Hier findest Du alle Beiträge meiner Artists Way for Parents – Entdeckungsreise.
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